Was ist therapeutisches Figurenspiel?

Das therapeutische Figurenspiel ist eine personenzentrierte Behandlungsmethode, bei welcher der aktiv handelnde Mensch im Zentrum steht. Das therapeutische Figurenspiel hilft vorhandene Ressourcen zu entdecken und zu aktivieren. Damit werden Selbstheilungskräfte geweckt. Die Grundlage basiert auf der analytischen Psychologie nach C.G. Jung und wird der Kunsttherapie zugeordnet.

 

„Das Spiel ist die höchste Form der Kindesentwicklung.“ Friedrich Fröbel

 

Wie läuft eine Therapie ab?

Das Kind wählt sich jene Figuren und Requisiten, welche ihm unbewusst am besten helfen, seine Wünsche, Träume oder auch Ängste in einer gespielten Geschichte auszudrücken. Das Kind richtet sich einen Ort ein, wo die Geschichte gespielt wird. Es entscheidet, welche Figur/en es selber spielen möchte und welche die Therapeutin. 

Häufig wiederholen die Kinder „ihre“ Geschichte mehrmals und entdecken dabei selber Möglichkeiten, welche spielerisch zur Auflösung ihrer Ängste / ihres Problems führen können. Da sie selber aktiv handeln, stärkt das ihr Selbstwertgefühl und hat positive Auswirkungen auf ihr Selbstvertrauen. Dadurch erhält das Kind Zuversicht in sich selber und das Leben und kann sich weiter entwickeln.

Das Kind gestaltet auch seine eigene Figur. In jeder Figur steckt ein Teil seiner Selbst. Der Gestaltungsprozess der Figur unterstützt massgeblich die Verarbeitung des Erlebten.

 

Weitere kreative Tätigkeiten unterstützen die Therapie:

- Märchen und Geschichten erzählen
- Malen und zeichnen
- Spiele
- Werken mit Holz, Ton, Sand und weiteren Materialien
- Wahrnehmungs- und Konzentrationsspiele
- Fantasiereisen

 

Wann ist eine therapeutische Begleitung sinnvoll?

Eltern können die meisten Schwierigkeiten im Alltag ihres Kindes gut alleine meistern. Dennoch gibt es manchmal schwierige Situationen im Leben, bei welchen man an seine Grenzen stösst. Solche Momente können dazu führen, dass der Leidensdruck so gross wird, dass alle Bemühungen nichts mehr bewirken und es sinnvoll ist, sich Unterstützung von Aussen zu holen.

 

Figurenspieltherapie kann helfen bei:

- Angstzuständen
- Trennungs- und Scheidungssituationen
- Schlafstörungen
- Eifersucht
- Trauerverarbeitungen
- Traumatischen Erlebnissen
- Gewalterlebnissen
- Familiären Schwierigkeiten

 

Die Therapie findet wöchentlich während 60 Minuten statt. Der Termin wird individuell mit den Eltern festgelegt.

Die Eltern werden über den Therapieverlauf und die erfolgten Entwicklungsschritte informiert.

Gespräche mit den Eltern und allfälligen weiteren Fachpersonen sind ein wichtiger Bestandteil der Therapie.